homeup

Zweitlauf des Eberbacher 3-Berge Marathons am 12.8.2006

Am Samstag, den 12. August 2006, war es endlich soweit: meine Familie war schon am Mittwoch in den Urlaub vorausgefahren, und ich wollte wieder mal den Eberbacher 3-Berge Marathon komplett laufen! Ein Bericht über die Vorbereitungen und die dabei aufgetauchten Probleme findet man hier. Ich fuhr nach Messen des Startgewichts (105kg bei 1,92m Größe) mit dem Bus um 7:12Uhr runter in die Stadt und erreichte den Marktplatz in Eberbach, auf dem schon reges Treiben herrschte, um kurz nach halb 8.

Diemal lag nicht wie beim letzten Mal überall Schnee , jedoch regenete es in Strömen (und das blieb so die nächsten 1.5 Stunden). Dies änderte jedoch nichts an meiner guten Laune, als es um 7:35Uhr endlich losging – noch letztes Wochenende dachte ich, ich würde diesen Lauf überhaupt nicht machen können wegen Rückenproblemen.

Los ging es flach den ersten Kilometer durch die Stadt (im vorbeilaufen an einer Apotheke konnte ich 15.1° C Temperatur ablesen) bis über die Neckarbrücke. Dann folgte der Anstieg hinauf zum Hebert, fast 400 Höhenmeter rauf auf 5 Kilometer verteilt. Nach weiteren 5 Kilometern erreichte ich wieder unten am Neckar die Schleuse Rockenau. Ungläubig schaute ich an mir herab, das Laufen machte gar keine Probleme (nach dem Motto: "und läuft und läuft und ..."), und es blieb viel Zeit zum Nachdenken.

Rüber über die Schleuse, und dann die Fahrstraße im Wald hoch nach Unterdielbach, 300 Höhenmeter auf 4 Kilometer verteilt. Für diesen Abschnitt der Laufstrecke hatte ich mir eine kleine Handkarte ausgedruckt, um keinen Abzweig zu verpassen (den Rest der Strecke kenne ich komplett auswendig). Gut an dieser Karte war auch, daß ich während des Anstiegs ständig Feedback über mein Vorankommen aufgrund des Maßstabs (100m ≡ 1cm) bekam.

Nach dem Verlassen des Waldes oberhalb von Unterdielbach nach 2 Stunden Laufzeit kam mir eine Dame mit zwei Hunden entgegen, einer von beiden natürlich freilaufend – zum Glück konnte sein Interesse an mir durch einige energische Anweisungen seiner Herrin gedämpft werden.

Auf dem Weg von Unterdielbach nach Oberdielbach kann man normalerweise sehr gut den Katzenbuckel erblicken, heute war außer Wolken nichts zu sehen. Selbst als ich den Sportplatz unterhalb des Katzenbuckels nach fast 21km und 2:35h erreichte, konnte ich den Katzenbuckel nicht sehen, und das bei einer Entfernung von nur 1km Luftlinie! (So sieht es da bei schönem Wetter aus)

Nach 22 km und 2:48h war ich dann beim Katzenbuckelturm (623m ü.NN), und abwärts ging es den sogenannten Katzenpfad hinunter, welcher immer schön mit einem K an den Bäumen markiert ist. Dieser Katzenpfad ist auf dem ersten halben Kilometer echt steil und schmal (Trail). Letzes Mal war ein Schnelles Abwärtslaufen nicht möglich wegen des vielen Schnees – diesmal wegen des nassen, matschigen Bodens.

Dort, wo der Katzenpfad nach km 24 eine kleine Verbindungsstraße kreuzt, geht es dann abwärts, für 3 Kilometer der Straße entlang. Diesmal kamen mir nur 6 Autos entgegen – diese Straße ist also nicht sehr befahren, und somit keine Einschränkung dieser schönen Laufstrecke.

Nach Durchlaufen einer Bahnunterführung erreichte ich den Eberbacher Ortsteil Gaimühle nach 3:21h, genau zur selben Zeit wie letzes Mal. Weiter ging es in Richtung Hebstahl. Nach passieren der Häuser, direkt vor der Brücke über den Sensbach, geht links ein Waldweg von der Straße ab. Diesmal war der Weg sehr matschig, aber die feuchten Gräser, welche in den Weg ragten, sorgten für angenehme Abkühlung. Nach 2.5km leicht ansteigendem Weg erreichte ich den Parkplatz bei km 30.5 nach 3:48h, welchen ich zuletzt vor zwei Wochen angefahren hatte (Startpunkt der Trainingsrunde E3BM-Berg3).

Hier beginnt der Aufstieg zur Hohen Warte mit einem kleinen, knackigen Stück von mehr als 200m bei 30% Steigung! Anschließend geht es dann langsam aber stetig, fast um die Hohe Warte herum, immer weiter nach oben. Bei km 37.3 erreichte ich den höchsten Punkt (530m ü.NN) auf der Hohen Warte nach 4:54h. Vom Parkplatz aus brauchte ich also 66 Minuten, beim E3BM-Berg3 vor zwei Wochen waren das nur 51 Minuten ... . Der phantastische Ausblick weiter unten bei km 38 und km 40 (siehe Fotos vom letzten mal) war diesmal wetterbedingt leider nicht gegeben.

Bei km 39 kam mir an der Stelle "An der Ruhe" ein Forstfahrzeug (schnell) entgegengefahren, gefolgt von einem großen freilaufenden Hund. Der hatte allerdings glücklicherweise mehr Interesse, dem Wagen zu folgen, als mich zu inspizieren!

Die letzten Kilometer ging es dann immer nur abwärts bis zum Karlstalweg bei km 41.5, und dann weiter flach bis zum Ziel(=Start) am Marktplatz bei 43.7km.

Nach 5:36:01h, und mehr als 1500m Steigung/1500 m Gefälle erreichte ich sehr zufrieden und ohne Probleme das Ziel. Nach ein paar Besorgungen fragte ich in einem Restaurant, ob ich mit meiner immer noch feuchten Laufhose auf einem der Lederstühle Platz nehmen dürfte – der Rest des Körpers war schon trocken, bis auf die Socken. Nachdem dies bejaht wurde, gönnte ich mir einen Dönerteller (mit viel Salat) und ein Hefeweizen! Wenn ich mir die korrekte Abfahrtzeit des letzten Busses rauf zu unserem Haus aufgeschrieben hätte, hätte ich ihn wohl auch erwischt; so durfte ich zu Fuß den Berg hochstapfen, was jedoch bei der scheinenden Sonne sogar angenehm war.

Mit dem Verbrauch von 2 Litern Apfelschorle beim letzten Mal (unter 0° C) und 2.5 Litern diesmal (Starttemperatur 15.1° C) scheint diese Strecke gut als Alleinversorger mit 3 Litern Getränk dabei (im Trinkeinsatz eines Laufrucksacks) ohne Zwischenstop machbar zu sein – wenn es nicht zu warm ist. Falls es mal zu heiß sein sollte, besteht ja auch noch die Möglichkeit, kurz vor dem Katzenbuckel bei km 21.5 in der Turmschenke aufzutanken ...

Seit Beginn hatte ich alle halbe Stunde 1 Corny-Müssli-Riegel aus meinem Laufrucksack genommen und verspeist, was durch ein wenig Trinken der mitgeführten Apfelschorle erleichtert wurde; den letzten aß ich allerdings nach dem Überqueren des Katzenbuckels, um nicht später noch "in die Büsche zu müssen".

Insgesamt ein echt schöner Lauf, und selbst der strömende Regen in den ersten 1.5 Stunden war kein Problem, da warm. Ich bin komplett durchgelaufen, ohne einmal stehenzubleiben oder zu gehen (selbst bei den zwei Begegnungen mit den Hunden), aber das Wort Lauftempo muß zumindest auf den steilen Bergaufstücken (wie z.B. den 200m mit 30% Steigung) anders interpretiert werden ...